Vom Waschmittel bis zur Giersch-Limonade
Nachhaltiger Schnupperabend in der Hauswirtschaftsschule Weißenburg

Diese Fragen beantworteten die Lehrkräfte in einem Interview mit den Studierenden zu Beginn. Kosten sind beispielsweise keine fällig, außer die Materialkosten für den Praxisunterricht – und durch die Teilzeitform werden die Inhalte auf acht Stunden pro Woche für 21 Monate gesamt verteilt und ist daher auch gut neben Haus und Kind zu stemmen. Durch den Abschluss darf man sich dann Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung nennen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg und das nächste Semester startet in Weißenburg aufgrund des Lehrküchenumbaus erst wieder im Herbst 2024.

Die interessierten Frauen, die an diesem Abend den Weg nach Weißenburg auf sich genommen haben, durften nach der Faktenrunde erstmal etwas Klassenzimmerluft schnuppern. Aufgeteilt in mehrere Gruppen gab es drei Stationen zu durchlaufen – die alle das Thema Nachhaltigkeit aufgriffen.

Im Schnupperkurs für das Praxisfach Garten und Natur wurden die Teilnehmerinnen kurz in das Thema der Pflanzenvermehrung eingeführt. Als Projekt für zuhause wurde zudem vorgeführt wie man aus einem gebrauchten Milchkarton ganz leicht einen selbstgemachten Pflanztopf basteln kann. So kann man die selbst vermehrten Pflanzen gleich auch noch schön verpacken und verschenken. Einen kurzen Exkurs gab es dann noch in das Urban Gardening und die verschiedensten Möglichkeiten auf kleinstem Raum viel anzupflanzen.

Bei der nächsten Station lernten die "Vielleicht-Bald-Studierenden" etwas über die Waschmittel in den Regalen der Supermärkte und Drogerien. Wer weiß schon wirklich, was eigentlich hinter den bunten Verpackungen mit Vorteilspreisen oder ohne, in flüssiger oder Pulverform, wirklich steckt? Die Studierenden wissen das auf jeden Fall, nachdem sie die Schule besucht haben und klärten die Anwesenden auf.

Weitere Tipps zum nachhaltigen Handeln erhalten die Gäste am schön Gedeckten Muttertags-Tisch mit einem wunderbaren Gesteck aus Materialien aus dem Garten. „Ganz einfach können Sie aus einem Stück alten Vorhang einen schicken neuen Tischläufer nähen.“ erklären die Studierenden.

Im wahrsten Sinne reinschnuppern konnten die Gruppen dann noch in der Lehrküche. Es wurde zwar nicht live gekocht, interessante Infos gab es dennoch. Was die Nachhaltigkeit angeht, wurde beispielsweise das Thema "haltbar machen" aufgegriffen. Denn nichts ist nachhaltiger als wirklich alles aus dem eigenen Anbau verwerten zu können. Die Tipps von den angehenden Profis zum Einmachen waren hierfür sicher einigen Teilnehmern sehr willkommen.

Doch natürlich kann man eine Küche nicht verlassen, ohne etwas zu probieren. Die Studierenden hatten daher eine Giersch-Limonade vorbereitet. Das Gewächs kennen viele als nerviges Unkraut im Garten, dass sich nur schwer komplett beseitigen lässt. Warum es also nicht nutzen? Die Schnupperabend-Besucherinnen werden sich beim nächsten Unkrautzupfen sicher einmal mehr überlegen, ob man es nicht doch lieber verwerten möchte.

Eines wurde an dem Abend auf jeden Fall klar: Die Berufssparte Hauswirtschaft ist deutlich umfangreicher und vielfältiger als es auf den ersten Blick scheint.

Mit diesem Satz entließ die Schulleiterin Ingrid Bär die interessierten Frauen. Bei offenen Gesprächen mit Lehrern, Studierenden und Besuchern und angenehmer Atmosphäre fand der Abend einen gemütlichen Ausklang mit sehr guter Resonanz.