Initiative Zukunftswald
Zukunftswald Büchenbach-Walpersdorf

Stabile Wälder für zukünftige Generationen

Das Projekt `Zukunftswald Büchenbach-Walpersdorf´ in Zahlen

Das Projektgebiet liegt im Landkreis Roth zwischen dem Rednitzhembacher Ortsteil Walpersdorf im Norden und der Gemeinde Büchenbach im Süden.
Die Flächen im ca. 240 ha großen Waldgebiet verteilen sich auf über 80 verschiedene Waldbesitzende.
Einzelne Flächen im Projektgebiet waren von Ihren Besitzern bereits zuvor umgebaut worden.
2018 schlossen sich dann über 20 Waldbesitzende im Waldumbauprojekt Büchenbach-Walpersdorf zusammen. So wurden ca. 45 ha Waldfläche durchforstet und über 42 ha anschließend mit 144.000 Rotbuchen, Eichen, Esskastanien und anderen Laubbäumen bepflanzt.

„Waldumbau ist machbar, Nachbar!“ – Eine Projektidee entsteht

Nach der Umsetzung des Waldumbauprojekts Rohr im Jahr 2011 und dessen guter Entwicklung in den Folgejahren, keimte im Kreis der Waldbesitzenden zwischen Büchenbach und Walpersdorf der Gedanke solch ein Projekt auch auf Ihren Flächen umsetzen zu wollen. Unterstützung fanden sie dabei bei den für ihr Gebiet zuständigen Förstern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Roth. Es folgten Gespräche mit der örtlichen Jägerschaft und der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Heideck-Schwabach. Es zeigte sich, dass der Waldumbau auch zwischen Büchenbach und Walpersdorf gelingen könnte, wenn sich möglichst viele Waldnachbarn in einem Projekt zusammenschließen. So wurde der Gedanke Stück für Stück zu einer Projektidee für das Waldgebiet entwickelt.

Das Ziel: Ein stabiler, klimaharter Zukunftswald

Weil die Hauptbaumart Kiefer vom Klimawandel stark unter Druck gerät, heißt es rechtzeitig vorzubeugen. Eine andere Richtung hin zu mehr Vielfalt gilt es einzuschlagen. Die neue Waldgeneration soll etabliert werden lange bevor der Wald durch die Schäden kahl wird. Der Zukunftswald setzt sich dabei sowohl aus Laubbäumen als auch aus Nadelbäumen zusammen. Das Nadelholz vermehrt sich oft von selbst – Laubbäume dagegen müssen in den meisten Fällen gepflanzt werden. So entsteht langfristig ein stabiler Mischwald.
Wer allein und auf kleiner Fläche aufforstet, muss aber unter Umständen mit den hohen Kosten für einen Wildschutzzaun rechnen. Diese Kosten können den Erlös aus vorangegangener Holzernte sogar übersteigen. Meistens verdient der Waldbesitzer zunächst Geld, indem er durch Baumfällung das nötige Licht für die Jungpflanzen schafft. Es schreckt viele Waldbesitzer aber ab, dieses Geld wieder für den aufwändigen Schutz der Jungbäume verwenden zu müssen. Dabei kann man auf Zäune im Wald oft verzichten, wenn viele Waldbesitzer gleichzeitig auf großer Fläche pflanzen und auch die Jäger mit Bejagungsschwerpunkten ihren Beitrag leisten.

Eine große Aufgabe für alle Beteiligten

  • Im Mai 2018 stellte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Roth dann gemeinsam mit der FBG Heideck-Schwabach die Projektidee allen interessierten Waldbesitzenden im Projektgebiet vor. Von Anfang an als Gemeinschaftsprojekt konzipiert wurde auch die örtliche Jägerschaft direkt als wichtiger Partner im Projekt miteinbezogen.
  • In den darauffolgenden Wochen nutzten viele Waldbesitzende das kostenlose Angebot des AELF Roth sich individuell in ihren Waldflächen beraten zu lassen. Jede Waldbesitzerin, jeder Waldbesitzer traf dann für sich selbst die Entscheidung über die Teilnahme am Projekt.
  • Im Verlauf des Sommers unterstützte der Projektförster des AELF Roth alle Waldbesitzenden bei der Beantragung von staatlichen Fördermitteln für die Pflanzungen im Umbauprojekt.
  • Im Herbst 2018 konnte mit den Holzerntemaßnahmen begonnen werden, die von der Forstbetriebsgemeinschaft Heideck-Schwabach organisiert und der Holzverkauf für die Waldbesitzenden abgewickelt wurde.
  • Zu Jahresbeginn 2019 wurden dann die jungen Buchen, Eichen, Hainbuchen, Esskastanien und einige weitere Baumarten auf den Umbauflächen gepflanzt.
  • Nachdem das Holz aus der Durchforstung verkauft und abtransportiert war, wurden im Sommer 2019 die Forstwege aufbereitet und wieder hergerichtet. Im Gedanken der Gemeinschaftsaktion hatte dazu jeder teilnehmende Waldbesitzende einen kleinen, zu Beginn festgelegten, Betrag je Festmeter geerntetes Holz in eine Gemeinschaftskasse gegeben.

Der Zukunftswald nimmt Formen an

Nach der Durchforstung der Kiefernreinbestände und Pflanzung der kleinen Bäume wächst inzwischen ein neuer junger Wald aus Buchen, Eichen und Edelkastanien zusätzlich zu den bereits vorhandenen Kiefern, der den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist. Auf vielen Flächen haben sich auch Eichen natürlich angesamt. Sie profitieren von der Durchforstung und dem dadurch zur Verfügung stehenden Licht und können mit den gepflanzten Bäumchen mitwachsen. „Wer streut, rutscht nicht!“ lautet das Motto. So bilden möglichst viele verschiedene angepasste Baumarten zusammen den stabilen, klimaharten Zukunftswald Büchenbach-Walpersdorf.