Soziale Medien in der Landwirtschaft
Instagram zwischen Spargelfeldern und Freilandhühnern

Theresa Bub steht auf einem Spargelfeld mit dem Handy in der Hand.

Der Wind rauscht übers Feld, die Sonne scheint, aber dennoch ist es auf der freien Fläche früh morgens etwas frisch. Theresa Bub steht zwischen den Spargelreihen und hält das Spargelstechen bildlich mit ihrem Smartphone fest. "Endlich!", titelt sie das Bild auf ihrem Instagram-Kanal. Die Spargelsaison hat begonnen, und dank Theresa und ihrer Öffentlichkeitsarbeit wissen nun auch die Spargelliebhaber rund um Kammerstein und darüber hinaus Bescheid.

Die Öffentlichkeitsarbeit ist inzwischen ein wichtiges Instrument für unsere Landwirte. Gerade Junglandwirte wie Theresa haben dies schon in der Ausbildung gelernt: "Früher haben viele Außenstehende gerne mal über gewisse Sachen gemeckert oder sehr kritische Fragen gestellt – solche können wir nun meist schon früh klären." Denn durch Theresas Social-Media-Arbeit erhalten die Verbraucher ganz andere Einblicke in die Abläufe der Landwirtschaft als noch vor 20 Jahren. "Und wenn doch mal Fragen aufkommen, kann man diese direkt unter die Bilder schreiben. Einfacher geht es kaum."
Theresa und ihre Familie informieren auf ihrem Kanal über ihre Tierhaltung, ihren Bioobstanbau, Weihnachtsbäume und vieles mehr. Es gibt dort aber, neben dem, was wir Otto-Normal-Verbraucher unter glücklichen Hühnern und Schweinen verstehen, auch schweres Gerät auf dem Feld zu sehen – einfach gesagt: Ausschnitte aus dem vielfältigen Leben eines Landwirts eben.

Landwirte und Verbraucher profitieren

Doch nicht nur für die Aufklärung ist Social Media ein perfektes Medium – auch der Hofladen lässt sich dort gut bewerben. Der Spargelverkauf ist hierbei das beste Beispiel: “Unsere Kunden warten meistens schon darauf, dass ich auf Instagram Bescheid gebe, dass nun genügend Spargel vorhanden ist für Bestellungen." Seit dem digitalen Startschuss steht das Telefon kaum noch still. Familie Bub, die in einem Mehrgenerationenhof bei Oberreichenbach lebt, profitiert somit auf verschiedenste Weise von den Kanälen der Junglandwirtin.
Allerdings ist das auch mit viel Einsatz verbunden. Theresa arbeitet nämlich nicht nur auf dem Hof mit und betreut die Accounts. Sie ist zeitgleich auch noch Rother Spargelprinzessin, Feldbotschafterin des BBV und arbeitet als Saisonarbeitskraft im AELF Roth-Weißenburg i.Bay. Da kommt einiges zusammen: "Social Media ist da dann natürlich nicht ganz oben auf der Prioritätenliste – aber immer, wenn ein bisschen Luft ist und wir etwas Tolles zeigen können, mache ich das zusätzlich."

Jeder Hof ist anders

Auch anderen (Jung-)Landwirten empfiehlt sie in die sozialen Medien einzusteigen: "Jeder Hof ist anders, nur weil wir auf unserem Hof etwas in gewisser Weise handhaben, macht das nicht jeder so – aber für den Verbraucher ist es genau dann hilfreich, wenn er dann möglichst viele unterschiedliche Einblicke auf verschiedene Höfe bekommt."
Für den Landwirt springt dabei gute Werbung heraus für die Direktvermarktung und der Kunde weiß noch genauer, wo das Produkt herkommt und wie es hergestellt wird. Und sind wir doch mal ehrlich – manchmal fehlt es uns auf unseren sozialen Kanälen zwischen den ganzen schlechten Nachrichten, vielleicht auch einfach mal an fröhlich gackernden Freilandhühnern – wie die von Theresa Bub.