So kann es gelingen
Verzicht auf Pflanzenschutzmittel bei KULAP und Ökoregelung 6

Gerste

© BLE/Thomas Stephan

Der Freistaat Bayern hat sich das Ziel gesetzt, die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) bis zum Jahr 2028 zu halbieren. EU-weit soll der PSM-Einsatz bis 2030 um 50% reduziert werden. Begleitende Fördermaßnahmen unterstützen diese Vorhaben:

Im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) sind dies K40 (Herbizidverzicht bei Wintergetreide und Winterraps, Prämie 100 €/ha) und K42 (Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bei Wintergetreide und Winterraps, Prämie 200 €/ha).

Bei der Ökoregelung 6 wird der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel zum Beispiel in Sommergetreide (inkl. Mais), Eiweißpflanzen inkl. Gemenge, Sommerölsaaten und anderen Kulturen im Jahr 2024 mit 120 €/ha (bzw. 50 €/ha für Gras- und Grünfutterpflanzen) honoriert. Wegen der nur einjährigen Laufzeit ist die Ökoregelung gut geeignet zum Ausprobieren. Die Details finden Sie in den entsprechenden Merkblättern.

Agrarumweltmaßnahmen - Förderwegweiser Externer Link

Wenn die Umsetzung ohne unzumutbare Ertrags- und Qualitätsverluste gelingen soll, müssen die vorbeugenden Maßnahmen ausgeschöpft werden.
  • Eine breite, abwechslungsreiche Fruchtfolge verhindert die Anreicherung von Krankheitserregern.
  • Der Wechsel von Winterungen und Sommerungen unterbricht die Entwicklungszyklen von Unkräutern und Ungräsern.
  • Die Bodenorganismen werden vielfältig ernährt, noch besser, wenn bunte Zwischenfrüchte dazukommen.
  • Ein humusreicher Boden mit guter Struktur und ohne Verdichtungen bietet gute Wachstumsbedingungen für eine gesunde, konkurrenzkräftige Kultur.
  • Mit einer situationsangepassten Bodenbearbeitung betreibt man Feldhygiene und kann stärkeren Unkrautdruck vorab reduzieren.
  • Bei der Sortenwahl sind eine gute Resistenzausstattung gegen wichtige Krankheiten und ein gutes Unkrautunterdrückungsvermögen (Getreide) entscheidend.
  • Wer die Aussaat optimal gestaltet (kulturangepasste Saatbettbereitung und Ablagetiefe, keine zu frühen Saatzeiten, nicht zu dichte Bestände), schafft gute Bedingungen für den Start der Kultur und für weitere Maßnahmen wie die mechanische Beikrautregulierung.
Das Alles ist nichts Neues, sondern gehört zu den Grundsätzen des Integrierten Pflanzenschutzes. Überprüfen Sie mit dem Fragebogen auf S. 277 im Versuchsheft Integrierter Pflanzenbau 2023, wie weit Sie mit der Umsetzung im Betrieb schon sind.