Veranstaltungsrückblick
Reges Interesse bei Waldbrandpräventionsveranstaltung in Ungerthal

Menschen vor einem Feuerwehrauto in einem Waldgebiet

Waldwanderung zum Thema Waldbrandprävention

Welchen Beitrag können Waldbesitzende leisten, um Waldbrände zu vermeiden bzw. im Ernstfall die Feuerbekämpfung zu unterstützen? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen hat die Forstabteilung Roth des AELF Roth-Weißenburg i. Bay. zusammen mit den Feuerwehren Büchenbach und Ottersdorf die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer am östlichen Heidenberg am Samstag, den 30.09.2023, zu einer geführten Waldwanderung eingeladen.

Anlass dafür war die steigende Gefahr von Waldbränden in Bayern durch ausgedehnte Trockenperioden und zunehmende Hitze. Insbesondere die Kiefernwälder in Mittelfranken und somit auch viele Wälder im Bereich des Landkreises Roth sind aufgrund der sandigen Böden sowie ihrer lichten Struktur besonders gefährdet.

Feuerwehren vor Ort

Etwa 15 Waldbesitzende und Interessierte sind der Einladung nachgekommen und haben sich an vier verschiedenen Stationen entlang eines Rundwegs informiert. Die anfänglich durch Abteilungsleiterin Elena Falk vorgestellten allgemeinen Waldbrandgefahren und Risiken wurden an der nächsten Station anhand eines sehr kraut- und feinreisig-reichen Kiefernbestandes konkretisiert. Dort erklärte Forstreferendarin Eva Stempfle zusammen mit Ingo Heyder und Paul Epner von den Feuerwehren Büchenbach und Ottersdorf die Gefahr von Bodenbränden. Hohe Anteile organischer Substanz, die in der Bodenauflage aufgrund schwer zersetzbaren Kiefernstreu gebunden sind, sowie trockene Äste und quer hängende abgestorbene Bäume erhöhen bei Trockenheit das Waldbrandrisiko deutlich.

Schwieriges Löschen im Wald

Nicht nur die Brennbarkeit des Materials ist dabei von Bedeutung, sondern auch die erschwerte Löscharbeit in nicht stetig gepflegten Kiefernbeständen. Die Feuerwehrmänner und -frauen der beteiligten Feuerwehren zeigten mit ihren Waldbrandrucksäcken mit 20 Liter Fassungsvermögen für Wasser und kleiner Spritze, sowie Werkzeugen zum Anlegen von Brandschneißen eindrucksvoll, wie schwer das Löschen von brennenden Waldbeständen sein kann. Aufmerken lässt dabei die Aussage des Feuerwehrkommandanten Ingo Heyder, dass in unwegbaren Kiefernbeständen nur ein kontrolliertes Abbrennen von Wäldern möglich sei. Umso bedeutender war die Botschaft der Station, dass Waldbesitzende durch Waldumbau hin zu Mischbeständen mit einem hohen Laubholzanteil, sowie konsequenter Förderung von Zukunftsbäumen und Pflege der Bestände einen wichtigen Beitrag leisten können, um die Gefahr von Waldbränden zu verringern.

Wichtiger Wegebau

Dass zur schnellen Eindämmung von Waldbränden auch die richtige Erschließung von Waldgebieten gehört, wurde an der dritten Station deutlich. Selbst das kleinste Fahrzeug der Feuerwehr tat sich sichtlich schwer, in den Wald zu kommen. Geringe Fahrspurbreite sowie in den Weg einhängende Äste verhindern ein schnelles Vorankommen der Feuerwehr im Ernstfall. Alexander Riedmaier, Revierleiter Georgensgmünd, erklärte die gängigen Wegestandards im Forst und machte auf die Fördermöglichkeiten seitens der Forstverwaltung beim Aus- und Neubau von Forstwegen aufmerksam. Rege Diskussionen entstanden beim Thema Wegebau – interessierte Waldbesitzende können sich zusammenschließen und zusammen mit dem für das Revier Roth zuständigen Förster Till Abt ein Wegebauprojekt für ihren Wald ins Leben rufen.
An der vierten Station zeigte Till Abt die Fördermöglichkeiten seitens der Forstverwaltung für den Waldumbau auf und plädierte mit dem Zitat „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ für ein frühzeitiges Handeln der Waldbesitzenden, um stabile, zukunftsfähige Wälder zu erhalten. Diese sind weniger anfällig für Waldbrände und Schadereignisse.
Nach etwa zweieinhalb Stunden fand der geführte Waldbrand-Parcours ein Ende. Das Forstamt hofft, dass die Fördermöglichkeiten durch die Waldbesitzenden rege in Anspruch genommen werden und im Ernstfall zu einem reibungslosen Ablauf beitragen.