Auftaktveranstaltung zum Wildfleisch-Vermarktungsprojekt
Bratwurstverzehr für den Wald

Ein Schmalreh steht in einer blühenden Wiese und blickt suchernd in die Kamera

© H.-J. Fünfstück/www.5erls-naturfotos.de

Unter dem Motto „Rehfleisch genießen – Klima schützen“ trafen sich am 20. Oktober von 11:00 – 14:00 Uhr verschiedenste Teilnehmende und Interessensgruppen zur gemeinsamen Rehbratwurstverkostung an der Metzgerei Rosskopf in Gustenfelden. Die Bratwurstverkostung war Auftakt des ersten gemeinsamen Wildfleisch-Vermarktungsprojekts dieser Art in Mittelfranken.

Teilgenommen haben Waldbesitzende, Wildfleischveredelnde, Jägerinnen und Jäger, Förster und Försterinnen, Gäste aus der Kommunalpolitik, Mitarbeitende der Lebensmittelüberwachung und des Veterinärwesens. Einmalig ist bei der Veranstaltung und dem gesamten Projekt die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren, denen oft ein Interessenskonflikt unterstellt wird.

Dr. Steffen Taeger, Bereichsleiter des Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i.Bay, und der Waldreferent des BUND Naturschutz, Dr. Ralf Straußberger, informierten über die Probleme, mit denen unser heimischer Wald in Zeiten des Klimawandels konfrontiert ist und über die Chancen, die der Waldumbau mit klimatoleranten Baumarten bietet. Zugleich wurden die Vorteile von heimischem Wildbret vorgestellt und erläutert, wie der Genuss des hochwertigen Fleisches den Waldumbau unterstützen und so zum Klimaschutz beitragen kann.

Ein Projekt der "Initiative Zukunftswald"

Seit nunmehr 10 Jahren betreut das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i.Bay. im Rahmen der Initiative Zukunftswald sogenannte „Waldumbauprojekte“, um den Wald sicher für den bevorstehenden Klimawandel umzubauen. Dabei tun sich benachbarte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zusammen, um gemeinsam auf größerer Fläche die kommende Waldgeneration zu begründen. Die bisherige Erfolgsbilanz der mittlerweile zahlreichen Projekte kann sich sehen lassen. Der Waldumbau wird in den Projektgebieten aber erst durch die tatkräftige Unterstützung der Jägerschaft möglich. Nur mit einer angepassten Rehwilddichte können die Pflanzungen ohne Zaun in die Höhe wachsen. Wer Rehfleisch aus solchen Zukunftswäldern nachfragt, unterstützt damit also den Wald und trägt zum Klimaschutz bei.

Vermarktungsprojekt "Wild auf Wald"

Auf Grund des dringend notwendigen Waldumbaus steigt die Bedeutung der Jagd für den Wald. Mit dem Wildbretvermarktungsprojekt „Wild auf Wald“ soll nun im Gegenzug die Jägerschaft unterstützt werden. Die Bayerische Forstverwaltung initiiert hierbei die Vernetzung beteiligte Akteure, um eine bessere Wildbretvermarktung aufzubauen. Ziel ist ein Label mit Wiedererkennungswert zu etablieren und die Verarbeitung und den Absatz des wertvollen Fleisches für Jägerinnen und Jäger, die diese Projekte unterstützen, einfacher zu gestalten.

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