Gewässer sollen guten ökologischen Zustand erreichen
Demonstrationsbetriebe im Dienstgebiet

Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist, bis spätestens 2027 für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei gefordert, ihren Nährstoffeintrag (besonders Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel) zu reduzieren.

Ein bayernweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch. Die teilnehmenden landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Praxisbetriebe zeichnen sich durch gewässerschonende Bewirtschaftungsweisen aus. Sie informieren in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit Gewässern und Grundwasser, Boden, Klima.

Das Angebot richtet sich vor allem an

  • Landwirte,
  • Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen,
  • Berater und Auszubildende in der Landwirtschaft,
  • Fachbehörden der Ländlichen Entwicklung, Umwelt- und Wasserwirtschaftsverwaltung,
  • interessierte Besuchergruppen.

Demonstrationsbetrieb Meyer Tobias, Westheim

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Juraausläufer; Randlage Ries
  • Betriebstyp: : Milchviehhaltung, Marktfruchtbau
  • Betriebsflächen: 95 Hektar Landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon 34 ha Grünland
  • Tierhaltung: 97 Milchkühe mit Nachzucht
  • Fruchtfolge: W.Weizen-Mais; Wintergerste-Mais
  • Relevante Betriebszweige: Milchviehaltung, Photovoltaikanlage, Lohnarbeiten

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Erosions- und Gewässerschutzstreifen
  • Nach Getreide immer Zwischenfruchtanbau und steigendem Mulchsaatanteil
  • Bodennahe Wirtschaftsdüngerausbringung
  • Genauigkeit durch GPS Mineraldüngerstreuer. Geplant auch beim Pflanzenschutz
  • Teilnahme an Bayerischer Eiweißinitiative-Grünland
  • 15 ha Jungviehweide

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Betriebsvorstellung und Felderbegehung

Demonstrationsbetrieb Rupp Gerhard, Kohlmühle

Betriebsspiegel

  • Geographische Lage: Randlage Altmühltal, teilweise Juraanstieg
  • Betriebstyp: Ackerbau mit Mastschweinehaltung und Biogas
  • Betriebsflächen: 93 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon 25 ha Grünland
  • Tierhaltung: 650 Mastschweineplätze
  • Fruchtfolge: W.Weizen-W.Gerste-Mais/Zuckerrüben
  • Relevante Betriebszweige: Photovoltaikanlage; Beteiligung an einer weiteren Biogasanlage

Betriebsspiegel

  • Geographische Lage: Randlage Altmühltal, teilweise Juraanstieg
  • Betriebstyp: Ackerbau mit Mastschweinehaltung und Biogas
  • Betriebsflächen: 93 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon 25 ha Grünland
  • Tierhaltung: 650 Mastschweineplätze
  • Fruchtfolge: W.Weizen-W.Gerste-Mais/Zuckerrüben
  • Relevante Betriebszweige: Photovoltaikanlage; Beteiligung an einer weiteren Biogasanlage

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Anbau von Zwischenfrüchten auch als Grundlage für die Mulchsaat
  • Bodennahe Wirtschaftsdüngerausbringung
  • NP-reduzierte Fütterung im Außenklimastall
  • Aktuell läuft ein Versuchsprojekt mit Szarvasigras als Maisalternative
  • N-Stabilisator in der Gülle zu Mais

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Betriebsvorstellung mit Felderbegehung

Demonstrationsbetrieb Kaspar, Happurg

Demonstrationsbetrieb Kaspar, Happurg

Betriebsspiegel

  • Geographische Lage: Landkreis Nürnberger Land, Pegnitzaue, Jura
  • Betriebstyp: Milchviehbetrieb
  • Betriebsflächen: 86 Hektar LF
  • angebaute Früchte: Raps, Winterweizen, Mais, Luzerne, Klee, Wintergerste, Sommergerste
  • Relevante Betriebszweige: Milchviehhaltung, Marktfruchtbau

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Anbau von Zwischenfrüchten auch als Grundlage für die Mulchsaat
  • Blühflächen und Blühstreifen zur Förderung der Biodiversität
  • Demonstrationsversuch Herbizidreduzierung im Maisanbau: Vergleich chemische und mechanische Unkrautregulierung
  • Herbizidverzicht: Mechanische Unkrautregulierung in Sommergerste
  • Rapsopferpflanzen: Beisaaten in Winterraps zur Reduzierung des Insektizideinsatzes und des Einsatzes von Mineraldüngern

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Betriebsvorstellung mit Felderbegehung

Demonstrationsbetrieb Köbler, Rohr

Demonstrationsbetrieb Köbler, Rohr

Betriebsspiegel

  • Betriebstyp: Gemischtbetrieb
  • Betriebsflächen: 80ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 32ha Grünland
  • Tierhaltung: Jungviehaufzucht für zwei Milchviehbetriebe
  • angebaute Früchte: Körnermais, Dinkel, Wintergerste, Soja/Ackerbohnen, Triticale, Kleegras
  • Relevante Betriebszweige: Rinderhaltung, Ackerbau, Lohnarbeiten (Getreide- und Maistrocknung, Rundballen pressen, Pflanzenschutz, Mais Aussaat)

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Mulch- und Direktsaatverfahren, Streifenbearbeitung
  • Erosionsschutzstreifen
  • Extensive Grünlandnutzung
  • Winterbegrünung mit Wildtiersaaten
  • Verschiedene Zwischenfrüchte

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Betriebsvorstellung mit Felderbegehung

Zwischenfruchtdemoanlagen im Dienstgebiet
Mehr als Lückenfüller: Buchweizen, Phacelia & Co.

Nach der Getreideernte sind noch einige Monate Vegetationszeit, die mit Zwischenfrüchten optimal genutzt werden können. Was bringen die Zwischenfrüchte, die meist aus verschiedenen Mischungspartnern bestehen?
  • Sie bedecken den Boden und schützen ihn vor Austrocknung und Erosion
  • Sie verbessern die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden, sorgen für gute Durchwurzelung und Lockerung des Bodens
  • Sie binden Nährstoffe und schützen vor Auswaschung - und schützen so das Grundwasser
  • Die Blüten sind Futter für Insekten und die Bestände bieten Schutz und Äsung für das Wild
  • Das verbleibende Mulchmaterial wird von den Regenwürmern nach dem Winter in ihre Gänge gezogen und fördert so das Bodenleben
In den Mischungen sind Samen von verschiedenen Pflanzen enthalten. Je nach Fruchtfolge gibt es passende Zwischenfruchtmischungen. Der Vorteil von Mischungen ist, dass die unterschiedliche Pflanzen verschiedene Schichten durchwurzeln. Die Pflanzen wurzeln nicht nur in unterschiedlichen Tiefen, es sind auch die verschiedenen Wurzelarten, die die Böden bereichern:
  • So wurzelt der Ölrettich mit einer Pfahlwurzel in tiefere Schichten
  • Phacelia bildet hingegen eine Büschelwurzel mit flacherer Durchwurzelung, ist mit keiner anderen Kulturpflanze verwandt und friert sicher ab
  • Buchweizen bildet schnell viel Grünmasse und beschattet den Boden
  • Das Ramtillkraut friert schon bei niedrigen Plus-Graden ab und hinterlässt wertvolles Mulchmaterial
So sind noch viele andere Arten in den Zwischenfruchtmischungen enthalten und sorgen so für Vielfalt in der Kulturlandschaft.

Lesen Sie hierzu auch

Gewässerschutzberatung am AELF Roth-Weißenburg i.Bay.

Die Landwirtschaft trägt durch die Bewirtschaftung des Offenlandes beim Gewässerschutz eine hohe Verantwortung. Die Gewässerschutzberatung an unserem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) berät Landwirte zur gewässerschonenden Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen und erarbeitet gemeinsam Maßnahmen zum Gewässerschutz in der Region. Mehr