Im Landkreis Roth
Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker

Im Landkreis Roth gibt es viele sandige und kalkreiche Äcker mit geringer Ackerzahl. Hier wachsen oft noch besondere Ackerwildkräuter, und der Boden birgt teilweise einen großen Samenvorrat dieser Arten. Durch Verzicht auf Herbizide und eine reduzierte Düngung kann sich aus diesem Samenvorrat dann bei dem Anbau geeigneter Kulturen (v. a. Wintergetreide) eine vielfältige Ackerwildkrautvegetation entwickeln.

Ackerwildkräuter haben sich im Laufe der Jahrhunderte an die ackerbauliche Bewirtschaftung angepasst und sind auf die regelmäßige Bodenbearbeitung angewiesen. Sie sind wichtig für blütenbesuchende Insekten, Feldvögel und landwirtschaftliche Nützlinge. Auch verbessern sie die Bodenfruchtbarkeit oder mindern Erosion.

Stiftung setzt sich ein
Für den Erhalt der Ackerwildkräuter setzen sich der Landkreis Roth und die Bayerische KulturLandStiftung ein. Im Rahmen des Projekts „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“, das noch bis 2027 läuft, können Landwirte und Landwirtinnen auf einem Randstreifen im/am Acker ein oder zwei Jahre lang „wildkräuterfreundlich“ wirtschaften und dafür finanziell gefördert werden. Arten wie z. B. Bauernsenf, Lämmersalat oder Rittersporn können auf geeigneten Flächen wieder angesiedelt werden.
Kontakt
Wer mehr darüber wissen will, kann sich an die Ansprechpartnerin Malou Czibeck von der Bayerischen KulturLandStiftung wenden. Sie berät auch zu Maßnahmen im Vertragsnaturschutzprogramm.

Details zum Projekt - Bayerische Kulturlandstiftung Externer Link

Übrigens:
Es gibt keine geschützten Ackerwildkräuter. Ein Vorkommen von seltenen Arten hat also keine rechtlichen Konsequenzen für die Fläche. Und: Die meisten Ackerwildkräuter sind sehr konkurrenzschwach. Nur weniger als 10 % gehören zu den Arten, die den Ertrag oder die Erntequalität verringern und wirtschaftliche Schäden verursachen können.